Oft treffen sich Kollegen in der Weihnachtszeit zur Weihnachtsfeier. Mal ist es vom Unternehmen organisiert, mal privat von den Kollegen. Während dies noch relativ einfach erscheint hinsichtlich der Einordnung, ob ein gesetzlicher Unfallversicherungsschutz besteht, ist dies schon schwieriger, wenn lediglich eine Abteilung eines Unternehmens eine Weihnachtsfeier durchführt.
Eine Angestellte der Deutschen Rentenversicherung Hessen arbeitet in
einer Dienststelle in Nordhessen. Zusätzlich zum Weihnachtsumtrunk der
gesamten Dienstelle mit 230 Mitarbeitern war es den Unterabteilungen
gestattet, eigene Weihnachtsfeiern während der Dienstzeit zu
organisieren. Die Abteilung der Angestellten führte eine Wanderung durch, an
welcher zehn der insgesamt 13 Personen teilnahmen. Bei diesem Ausflug
stürzte die Frau und verletzte sich an Ellenbogen und Handgelenk. Die
Berufsgenossenschaft lehnte eine Anerkennung als Arbeitsunfall mit der
Begründung ab, dass die Veranstaltung nicht allen Betriebsangehörigen
offen gestanden habe. Betriebliche Gemeinschaftsveranstaltungen seien
nur unfallversichert, wenn alle Beschäftigten teilnehmen könnten.
Hiergegen erhob die Angestellte Klage zum SG Kassel, welches den Bescheid aufhob und einen Arbeitsunfall feststellte.
Auf die Berufung hin, hat das LSG Darmstadt das Urteil aufgehoben und die Klage abgewiesen.
Nach Auffassung des Landessozialgerichts liegt kein gesetzlicher
Versicherungsschutz vor. Sei die Teilnahme an einer betrieblichen
Gemeinschaftsveranstaltung freiwillig, könne sie zwar der versicherten
Tätigkeit zugerechnet werden, weil solche Veranstaltungen den
Zusammenhalt in der Belegschaft und mit der Unternehmensführung zu
fördern geeignet seien. Diese Ausweitung des Versicherungsschutzes durch
die Rechtsprechung sei aber eng zu begrenzen. Voraussetzung sei daher,
dass die Veranstaltung von der Unternehmensleitung als betriebliche
Gemeinschaftsveranstaltung angesehen werde und allen Beschäftigten offen
stehe. Bei großen Betrieben könne an die Stelle des Gesamtbetriebes
eine einzelne Abteilung treten. Bei der Deutschen Rentenversicherung
Hessen mit etwa 2.350 wäre dies die örtliche Dienststelle der Angestellten
mit ca. 230 Beschäftigten, nicht aber eine kleine Unterabteilung mit
lediglich 13 Mitarbeitern. Zudem könne mit der Wahl einer Aktivität, die
von vornherein nur für einen eng begrenzten Personenkreis umsetzbar
sei, kein Unfallversicherungsschutz herbeigeführt werden.
Ich bin Fachanwalt für Arbeitsrecht in Chemnitz und berichte über Wissenswertes und Kurzweiliges aus dem Sozialrecht und meiner Anwaltstätigkeit
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Mittwoch, 30. Juli 2014
Samstag, 18. Dezember 2010
Unfall auf Weihnachtsfeier - wer zahlt?
Erleidet ein Arbeitnehmer auf einer betrieblichen Weihnachsfeier in einem "Bowlingcenter" (ein Zentrum für eine spezielle Variante des Kegelns)einen Sturz mit Beinbruch handelt es sich um einen Arbeitsunfall. Vielleicht sah es so ähnlich aus:
Die Behandlungskosten trägt wegen der Qualifizierung des Unfalls als Arbeitsunfall nicht die Krankenkasse, sondern die zuständige Berufsgenossenschaft. Dies bestätigt eine Entscheidung des SG Berlin vom 16.12.2010.
Die Behandlungskosten trägt wegen der Qualifizierung des Unfalls als Arbeitsunfall nicht die Krankenkasse, sondern die zuständige Berufsgenossenschaft. Dies bestätigt eine Entscheidung des SG Berlin vom 16.12.2010.
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